Das Spannende am Orgelspiel ist, dass jede Orgel in ihrer Bandbreite soviel verschiedene Facetten hat! Angefangen von der Größe des Instruments, von der Spieltraktur, dem Druckpunkt (der den Klang beeinflussen kann), von den historischen über romantische bis hin zu dem modernen Orgelbau. Dies alles hat seine Reize, stellt den Spieler aber auch immer wieder vor neuen Herausforderungen, sich an den verschiedenen Orgeln wohlzufühlen! Sitzt man dann disponiert an der Orgel, ist es möglich, durch die innere Klangvorstellung und in freier Bewegung, das Instrument zum Klingen zu bringen.
Doch viele Organisten klagen über Rücken-, Schulter-, Nacken- oder Armschmerzen. Dies wird von den Betroffenen als unvermeidliche Begleiterscheinung des Musizierens in Kauf genommen. Schließlich muss man schauen, dass man sich auf der Orgelbank halten kann! (Als Organist freut man sich, wenn die Höhe der Bank verstellbar ist!)
Wird dann ärztliche Hilfe benötigt, merkt der Betroffene sehr schnell, dass oft nur die Symptome kurzfristig behandelt werden. Die tieferen Ursachen der Spielstörungen werden aus Unkenntnis nicht beachtet.
Nun greift die Dispokinesis, was sich aus dem lateinischen disponere und dem griechischen kiesis zusammensetzt. Es bedeutet, seine Bewegung zur freien Verfügung zu haben.
Dispokinesis ist eine ganzheitliche Haltungs-, Ausdrucks-, und Bewegungslehre.
Der Holländer G.O. van de Klashorst, der Begründer der Dispokinesis, hat durch die Zusammenarbeit mit Musikern die “Urgestalten” entwickelt. Dies sind Bewegungsabläufe, die eine dauerhafte Verbesserung der Körperhaltung und der Spielmotorik entwickeln.
Durch den fehlenden Bodenkontakt bei den Organisten, ist es vor allem wichtig, die nötige Körperspannung im Unterkörper zu wecken, um sowohl die Füße als auch die Finger feinmotorisch nutzen zu können.
Dadurch entwickelt sich auch eine bessere Umsetzung der Ziel-, und Klangvorstellung der Musik! Ist dies gegeben, wird der Musiker sich
an jeder Orgel wohlfühlen und sein ganzes Potenzial abrufen können.